Wir haben das mit dem Audio verkackt – eine Aufarbeitung

Aller Anfang ist schwer. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, alle Sitzungen transparent zu halten, solange kein triftiger Grund, z.B. das Persönlichkeitsrecht dagegen spricht oder einer der Beteiligten widerspricht.

Wir hatten in den letzten sieben Tagen drei Treffen, die wir vollständig transparent machen wollten, was leider nicht komplett funktionierte:

  • Treffen mit dem Flüchtlingsbeauftragten
  • Treffen mit Landesrechnungshof
  • Treffen mit Ralf Stegner

Unser Ziel:

  1. Treffen und Sitzungen sollen live übertragen und aufgezeichnet werden, wobei dies bei Gesprächen mit Dritten deren Einwilligung voraus setzt.
  2. Die Aufzeichnungen sollen im Nachhinein von unserer Webseite abrufbar sein.

Probleme:

  • Beim Flüchtlingsbeauftragten war der Akku von Handy 1 leer, sodass Streaming nicht möglich war. Bei Handy 2, das als Backup mitlief, ist während der Aufnahme der Speicher vollgelaufen, die Aufnahme wurde deshalb durch die Software unterbrochen.
  • Beim Treffen mit dem Landesrechnungshof hatten wir einen MP3-Recorder dabei und Handy 2 als Backup. Dem MP3-Recorder ist nach ein paar Minuten der Strom ausgegangen und bei Handy 2 ist zum zweiten Mal der Speicher vollgelaufen.
  • Für das Treffen mit Dr. Ralf Stegner hatten wir einen professionellen MP3-Recorder und ein Netbook zum Streamen. Der Stream hat funktioniert. Allerdings haben wir beim Stoppen des Streams auf den falschen Knopf gedrückt, sodass der Stream nicht gespeichert wurde. Der MP3-Recorder war falsch konfiguriert, sodass über den externen Mikrofoneingang aufgenommen wurde, an den kein Mikrofon angeschlossen war. Handy 2 wurde nach ca. 30 Minuten hinzugenommen, da die Akkuanzeige des MP3-Recorders sich bedenklich senkte. Dadurch sind ca. 2/3 des Gesprächs erhalten geblieben. Falls jemand noch das erste Drittel des Gesprächs über den Stream mitgeschnitten hat, würden wir uns über eine Kopie freuen.
  • Die Streams wurden via Twitter erst in dem Moment angekündigt, als sie gestartet wurden. Allerdings begann auch im gleichen Moment der inhaltlich spannende Teil des Gespräches, sodass es nahezu unmöglich war, das ganze Gespräch live zu verfolgen. Die Sitzungstermine sollten über den Fraktionskalender längerfristig angekündigt werden, dies hat aus technischen Gründen aber nicht bei jedem Termin funktioniert.

Erkenntnisse:

  • Mindestens zwei unabhängige Aufzeichnungsgeräte sind erforderlich.
  • Aufzeichnungen müssen gründlich und professionell vorbereitet und getestet werden, anstatt sie spontan zu starten.
  • Es sollte einen Aufzeichnungsbeauftragen (m/w) geben.
  • Es muss immer eine Strom und Speicherreserve vorhanden sein.
  • Wir brauchen sowohl für die Software als auch die Hardware eine professionelle Lösung. Das schließt OpenSource nicht aus, allerdings muss ordentlich getestet werden.

Checkliste:

  • Akkus voll?
  • Ausreichend Speicherplatz vorhanden?
  • Liegt ein Pegel an?
  • Für Stream: Ist Internet verfügbar?
  • Kurze Testaufnahme
  • Stream deutlich vor dem Gespräch starten
  • Prüfen, ob Stream auch streamt
  • Wird Stream gespeichert?

Für die Pannen bitten wir euch um Entschuldigung. In Zukunft werden wir vor den Einsätzen die hier entstandene Checkliste durchgehen und hoffen, auf diese Art einen reibungslosen Betrieb gewährleisten zu können.

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5 Kommentare

  • 1
    Dr.h.c.Kaboom
    16. Mai 2012 um 22:51 Uhr

    Also für diese „Pannen“ wird euch sicher niemand steinigen, und wenn doch kann man nur Red-Queen-Like rufen „Off with his head“.
    Ganz ehrlich, ihr macht es bisher großartig – allein schon der Anspruch es so transparent durchziehen zu wollen imponiert mir. Bei den beiden Fraktionen, die vor euch kamen, schaut’s nicht ganz so positiv aus. Wobei die Saarländer mit ihrer kleinen 4-Personen-Fraktion, in der sich anscheinend auch kein begnadeter Website-Entwickler tummelt, entschuldigt sind – die haben nun wahrlich noch anderes zu tun ihre Fraktion zum Laufen zu bringen. Die Berliner finde ich vom Transparenzgesichtspunkt aus betrachtet dagegen schon etwas enttäuschend – das ziemlich einzige was transparent gemacht wird, sind ihre wöchentliche 1-3Stunden dauernden Fraktionssitzungen – wobei klar ist, dass ein Großteil der politischen Entscheidungsfindung außerhalb dieser Sitzungen in Clustertreffen, Klausurtagen usw. stattfindet.
    Der Anspruch auch Treffen mit Dritten transparent zu machen, bestand dort von vornherein nicht. Wie weit sich das dann im Parlamentsalltag durchhalten lässt weiß wohl niemand – aber der Versuch ehrt euch.

  • 3
    Sailor
    18. Mai 2012 um 21:24 Uhr

    Technische Pannen können passieren, die Fehler sind analysiert worden und wiederholen sich hoffentlich nicht mehr. Wenn Ihr jetzt auch noch begreift, dass auf einem Fraktionsblog die Nutzung von Fäkalausdrücken nichts zu suchen hat, wäre auch diese Woche ein voller Erfolg!

    LG Sailor

  • 4
    Praeriebaer
    5. Juni 2012 um 10:47 Uhr

    hätte wäre wenn, nützt euch wohl nicht viel, aber HÄTTE ich von den Gesprächen gewusst, dann hätte ich sie auch mitschneiden können. Ihr solltet also in eure Checkliste aufnehmen, anzukündigen ob ihr selbst mitschneidet oder nicht, dann wird schon irgendn Nerd sein Mitschneidetool anschalten 😉

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