Auch auf Zugstrecken in Schleswig-Holstein droht täglich eine Katastrophe

Auch auf der Schiene hat sich der Digitalfunk inzwischen fast überall durchgesetzt. Wie die Deutsche Bahn auf Anfrage der PIRATEN bekannt gibt, ist genau dieser Digitalfunk in Schleswig-Holstein aufgrund von Störungen gar nicht überall zu empfangen.[1] 
Uli König hierzu: „Versagt die Schalttechnik am Gleis oder macht der Fahrdienstleiter einen Fehler, so gab es bisher immer die Möglichkeit Zugführer per ‚Rundruf‘ über analogen Funk zu warnen. Mit der Umrüstung auf GSM-R (Digitalfunk) ist diese Möglichkeit grundsätzlich gegeben. Jedoch haben die Züge auf einer Strecke von über 2 Kilometern in Schleswig-Holstein keinerlei Empfang. So wird hier unter Umständen eine Warnung des Fahrdienstleiters über zwei sich auf demselben Gleis entgegenkommenden Zügen nicht gehört. Hiervon sind zum Beispiel auch eingleisige und hunderte Meter lange Abschnitte bei Pönitz, Preetz und Bad Segeberg betroffen.
Zusätzlich wird das GSM-R Netz durch private Mobilfunknetze empfindlich gestört. Dadurch entstehen weitere unvorhersehbare Lücken im Schienennetz von Schleswig-Holstein. Zwar ist die Sicherungstechnik der Bahn in Deutschland sehr gut, was die kleine Zahl an Zugunglücken belegt. Jedoch muss es möglich sein, im Fall von menschlichem oder technischem Versagen die betroffenen Züge rechtzeitig und zuverlässig darüber zu informieren. Nach der Antwort auf die Anfrage der PIRATEN habe ich jedoch ernsthafte Zweifel, dass dies in jedem Fall gewährleistet ist. Aufschlussreich ist zudem, dass die Landesregierung hierin keinen Handlungsbedarf sieht. Aus ihrer Sicht sind die Funklöcher NICHT sicherheitsrelevant. 

Wir PIRATEN fordern, dass entweder der Empfang von GSM-R in Schleswig-Holstein in Bezug auf die Störungen verbessert wird, oder es zumindest eine alternative Möglichkeit geschaffen wird, einen Rundruf an Züge abzugeben. Es muss sichergestellt sein, menschliche Fehler rechtzeitig korrigieren zu können.

 

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