Medienkompetenz statt Panikmache

Der bildungspolitische Sprecher der Piratenfraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Sven Krumbeck; bezieht zur aktuellen so genannten „Studie“ der DAK Gesundheit „Internetsucht im Kinderzimmer“ Stellung:

„Bits und Bytes machen niemanden abhängig – bedenklich sind höchstens die Inhalte. Wer süchtig ist nach Shopping, Glückspiel oder Sex, der wird eben auch im Internet fündig. Die Fokussierung auf das Transportmedium ‚Internet‘ ist ebenso wenig zielführend, wie pauschal ‚das Fernsehen‘ für schlechtes Abschneiden in der Schule verantwortlich zu machen.

Gefragt ist keine Panikmache, sondern Medienkompetenz – bei Kindern genauso wie bei Eltern. Gerade die Eltern müssen mit gutem Beispiel vorangehen: Wer sich über den Internetkonsum der Kinder beschwert aber beim Abendessen das Smartphone auf den Tisch legt, der verspielt seine Vorbildfunktion.

Die Tatsache, dass Kinder ‚über vergangene oder zukünftige Internetaktivitäten nach[denken]‘, kann man als alarmierend betrachten – oder als Form der Selbstreflexion.

Früher waren es Possenspiel, dann Schundromane, dann das Kino, dann Videospiele, demnächst Robotized TMS: Eltern können und sollten sich neuen Medien gegenüber nicht verschließen, sondern sich mit ihnen beschäftigen. Nur so können sie ihrer Verantwortung ihren Kindern gegenüber gerecht werden. Die Piratenfraktion bekräftigt daher ihre Forderung, Medienkompetenz verstärkt in den Lehrplan zu integrieren. Digitale Enthaltsamkeit ist keine Lösung. Stattdessen müssen Eltern und Schulen ihren Kindern beibringen, sich selbstkritisch mit ihrem Medienkonsum auseinanderzusetzen. Im Netz gilt wie überall: Die Dosis macht das Gift!“

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