Torge Schmidt: Piraten für Transparenz, Bürgerrechte und soziale Gerechtigkeit in den Haushaltsberatungen

Zum Antrag der Piratenfraktion zum Haushaltsentwurf der Landesregierung erklärt der Finanzpolitische Sprecher der Piratenfraktion, MdL Torge Schmidt: „Die finanzpolitische Situation in Schleswig-Holstein ist ernst. Die Piratenfraktion setzt sich deshalb im Interesse der Bürgerinnen und Bürger für maßvolle Änderungen im Landeshaushalt ein. Wir setzen Schwerpunkte bei der außerschulischen politischen Jugendbildung, beim Verbraucherschutz und der Mädchenarbeit. Und, wie schon in unserem Wahlprogramm angekündigt: Wir setzen uns für eine Stärkung des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz (ULD) ein.

Ein zentrales Anliegen ist der Piratenfraktion die Stärkung der außerschulischen demokratischen Jugendbildung. Neben der von den Piraten geforderten Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre sollen der Landesjugendring und die Jugendverbände insgesamt bis zu 300.000 Euro mehr als von der Landesregierung geplant erhalten: „Uns Piraten ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche demokratische Werte kennen und schätzen lernen“, sagt MdL Schmidt: „Das ist ein wirksamer Schutz gegen extremistisches Gedankengut.“

Ganz oben auf der politischen Agenda der Piratenfraktion steht auch der Verbraucherschutz. „Wir Piraten wollen die Förderung der Verbraucherzentrale in Schleswig-Holstein um bis zu 70.000 Euro aufstocken“, erklärt der Abgeordnete Torge Schmidt: „Auf diese Weise soll der Erhalt aller Standorte der Verbraucherzentrale in Schleswig-Holstein gesichert werden.“

Keine Abstriche werde es mit den Piraten auch in der Mädchenarbeit geben, betont der Abgeordnete Wolfgang Dudda: „Die Mädchentreffs haben eine über ihre eigene Einrichtung hinausgehende Bedeutung für die Weiterentwicklung der gesamten Jugendhilfe in Schleswig-Holstein. Wir fordern die Landesregierung auf, ein Konzept zur Fortführung der geschlechterspezifischen Jugendarbeit in der Fläche vorzulegen. Ein solches Konzept braucht eine solide finanzielle Ausstattung, die mit unserem Antrag gewährleistet wird.“ Die Piratenfraktion fordert, die Mädchentreffs wie in der Vergangenheit wieder in Höhe von 144.500 Euro zu bezuschussen. Anderenfalls sei ihr Fortbestand in Gefahr.

Schleswig-Holstein könne stolz auf sein Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz (ULD) sein, meint MdL Schmidt: „Wir wollen dem ULD durch eine Änderung des Haushaltsplans ermöglichen, bisher nur befristet beschäftigte Mitarbeiter dauerhaft einzustellen. Für dieses Vorhaben haben wir zusätzlich 160.000 Euro eingeplant. Das ist eine wirklich gute Investition, die zu einem noch besseren Schutz der Menschen in Schleswig-Holstein vor Datenhandel und Datenmissbrauch beitragen wird.“

Einsparungsmöglichkeiten im Haushaltsentwurf der Landesregierung ergeben sich aus der Sicht der Piratenfraktion einerseits im Wirtschaftsministerium und andererseits in der Landtagsverwaltung, erläutert der Fraktionsvorsitzende der Piraten, Dr. Patrick Breyer: „Wir Piraten wollen ein nicht konzeptioniertes Marketingprojekt des Wirtschaftsministeriums im Volumen von 500.000 Euro ebenso streichen wie eine für den Landtag geplante Stellenaufstockung und ein umstrittenes IT-Projekt des Landtags für Katastrophenfälle. Die Haushaltsnotlage des Landes lässt es auch nicht zu, dass sich die Abgeordneten für über 100.000 Euro mit neuen Tablet-PCs und Verwaltungs-Software versorgen wollen.“ Weitere Einsparungsmöglichkeiten ergeben sich aus der Forderung der Piratenfraktion, das Sonderprogramm „PROFI“ entweder zu streichen, mindestens aber auf den Prüfstand zu stellen, erklärt MdL Schmidt. Das Gesetz lasse sehr viel Interpretationsspielraum zu und bisher lägen keinerlei Daten über die Rentabilität des Sonderprogramms vor: „Das ist nicht akzeptabel. Ein Blankoscheck über 50 Mio. Euro ist mit uns nicht drin. Vor einer möglichen Zustimmung durch unsere Fraktion muss die Rentabilität des Projektes überprüft sein.“ Angesichts der engen Haushaltslage, so MdL Schmidt, sollte man derartige Sonderprogramme grundsätzlich erst am Ende des Jahres angehen. Er könne nicht nachvollziehen, warum die Landesregierung das Vorhaben so überstürzt realisieren wolle.

Der Piratenabgeordnete Torge Schmidt zieht eine positive Bilanz der ersten Haushaltsberatungen seiner Fraktion: „Alle Forderungen der Piratenpartei wurden konsequent gegenfinanziert. Auch ohne die 50 Mio. Euro des Sonderprogramm PROFI entlasten wir Piraten den Haushaltsentwurf um 683.000 Euro.“ Weder handwerklich noch inhaltlich müsse sich die Piratenfraktion verstecken: „Demokratie, Transparenz, Bürgerrechte und soziale Gerechtigkeit sind Grundwerte der Piraten“, erklärt MdL Schmidt: „Für diese Grundwerte werden wir uns auch im Zuge der Haushaltsberatungen stark machen.“

Der Änderungsantrag der Piratenfraktion im Volltext:
https://www.piratenfraktion-sh.de/wp-content/uploads/2013/01/%C3%84nderungsantrag-Gesamt.pdf

2 Kommentare

2 Kommentare

  • 1
    Michael Carlsen
    9. Januar 2013 um 12:45 Uhr

    Es wäre zunächst angemessen, dass jeder seine Rechnungen „fristgemäß“ bezahlt und dazu gehört auch der Mitgliedsbeitrag der Piratenpartei.

  • 2
    9. Januar 2013 um 20:03 Uhr

    An die Armen und die Dummen

    Heute, am Ende des zivilisatorischen Mittelalters, haben zwei Sorten von Menschen überlebt: die Armen und die Dummen. Letztere wollen auf Kosten anderer leben, damit andere nicht auf ihre Kosten leben; und die Armen können sich nicht vorstellen, auch einmal etwas zu besitzen, ohne denen, die auf ihre Kosten leben, etwas wegzunehmen.

    Zivilisiertes und intelligentes Verhalten ist mit den folgenden Worten überliefert,…

    (an die Armen >) „Ihr habt gehört, dass gesagt ist: „Auge um Auge, Zahn um Zahn.“ Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei.
    (an die Dummen >) Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.“

    …wurde aber von den Armen nicht verstanden und von den Dummen schon gar nicht. Auch die zeitgemäße Übersetzung bereitet den Überlebenden noch immer die allergrößten Verständnisschwierigkeiten,…

    (an die Armen >) „Man sagt es harmlos, wie man Selbstverständlichkeiten auszusprechen pflegt, dass der Besitz der Produktionsmittel dem Kapitalisten bei den Lohnverhandlungen den Arbeitern gegenüber unter allen Umständen ein Übergewicht verschaffen muss, dessen Ausdruck eben der Mehrwert oder Kapitalzins ist und immer sein wird. Man kann es sich einfach nicht vorstellen, dass das heute auf Seiten des Besitzes liegende Übergewicht einfach dadurch auf die Besitzlosen (Arbeiter) übergehen kann, dass man den Besitzenden neben jedes Haus, jede Fabrik noch ein Haus, noch eine Fabrik baut.“
    (an die Dummen >) „Der Kurzsichtige ist selbstsüchtig, der Weitsichtige wird in der Regel bald einsehen, dass im Gedeihen des Ganzen der eigene Nutz am besten verankert ist.“

    …sodass wir nur auf den Zeitpunkt warten können, an dem die reale Angst vor Armageddon größer wird als die seit Urzeiten eingebildete Angst vor dem „Verlust“ der Religion:

    http://opium-des-volkes.blogspot.de/2013/01/mammons-tempel.html