Patrick Breyer: Sonntag ist Familientag – auch für Kraftfahrer

Patrick Breyer

Die Forderungen des Verbandes „Güterkraftverkehr und Logistik“ in Schleswig-Holstein, das Sonntagsfahrverbot außerhalb der Ferienzeiten ab 18 Uhr aufzuheben, stößt beim Piraten-Abgeordneten und Mitglied des Wirtschaftsausschusses Dr. Patrick Breyer auf Skepsis.

„Wir Piraten haben auf unserem letzten Landesparteitag beschlossen, dass der Sonntag aus familienpolitischen und gesundheitlichen Gründen in der Regel arbeitsfrei bleiben soll“, erklärt MdL Breyer: „Der vom Verband erhoffte Wettbewerbseffekt für Schleswig-Holstein würde wegfallen, wenn andere Länder nachziehen. Wir sollten hier nicht in einen Überbietungswettbewerb eintreten.“

3 Kommentare

3 Kommentare

  • 1
    Michael Meyer
    23. Oktober 2012 um 21:09 Uhr

    Eine Lockerung des Sonntagsfahrverbotes würde zwar die Spediteure freuen, aber die Fahrer selbst um die letzten freien Tage bringen.
    Und Berufskraftfahrer haben auch jetzt schon eine 60 Stunden Woche.

    • 2
      BuFiPo
      24. Oktober 2012 um 09:39 Uhr

      Der Güterkraftverkehr nimmt immer mehr zu. Ware wird nicht mehr auf „Vorrat“ gehalten, sondern sie muss „Just in time“ bei den Kunden angeliefert werden. Um einen „Lkw“ rentabel zu machen, muss er wenn möglich 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Wóche und 365 Tage im Jahr auf Achse sein.
      Mit der Zunahme des Schwerlastverkehrs steigt auch die Zahl der Ausnahmegenehmigungen die von den zuständigen Behörden für Transporte (z.B. Lebensmittel) erteilt werden.
      Fahrer werden zu Sklaven, Bei Kontrollen werden immer öfter Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten festgestellt, da die Fahrer oft auch während der vorgeschriebenen Ruhezeiten, Be- oder Entladetätigkeiten ausführen müssen.
      Ein weiteres Problem sind die bereits heute ständig überfüllten und überlasteten Autobahnrastplätze. Schuld ist aber auch der Verbraucher, der im Winter Erdbeeren aus Afrika essen möchte oder in Kiel Käse aus Italien aufs Brot streichen will.
      Von den hunderttausenden Leerkilometern die aufgrund mangelnder Logistik zurückgelegt werden nicht zu reden.

  • 3
    Anonymous
    28. Oktober 2012 um 12:25 Uhr

    Den meisten LKW-Fahrern dürfte es egal sein, ob die nun bis 22:00 Uhr fernab der Heimat auffem Rastplatz stehen oder bis 18:00 Uhr. Man könnte auch so argumentieren, wenn sie 4 Stunden früher wieder losfahren, sind sie 4 Stunden früher bei der Familie.