Mit der Einführung der sogenannten De-Mail sollte, parallel zum herkömmlichen Briefverkehr, der elektronische Postverkehr mit Behörden sicher und verbindlich gestaltet werden. Doch das 2006 entwickelte System ist weder sicher noch wird es in der Praxis bisher in relevantem Umfang eingesetzt, weil jede versandte De-Mail Porto kostet. Der Landtagsabgeordnete Torge Schmidt (PIRATEN) wollte deshalb von der Landesregierung wissen, wie viel Geld in das System De-Mail in Schleswig-Holstein bisher investiert wurde und zukünftig noch wird. „Die Antwort der Landesregierung ist ernüchternd, denn es werden weiterhin Gelder für ein System ausgegeben, das bereits seit mehreren Jahren tot ist, in diesem Jahr rund 340.000 Euro“, so Schmidt.
„Ein totes Pferd wird weiter geritten, weil der Reiter nicht glaubt, dass sein Pferd tot ist. Das ist eine absurde und vor allem teure Schlussfolgerung. Schleswig-Holstein sollte De-Mail schnellstens begraben und kostenfreie, unkomplizierte und bereits heute weit gebräuchliche Verschlüsselungstechniken wie PGP oder S/MIME für die Behördenkommunikation einführen“, so Schmidt abschließend.
Foto: Tim Reckmann / Pixelio.de
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