Hochschulen müssen flexibler statt strenger werden

Der Präsident der Fachhochschule Kiel, Udo Beer, forderte im Namen der Landesrektorenkonferenz am Wochenende eine Wiedereinführung der Anwesenheitspflicht für Studierende. Dazu der hochschulpolitische Sprecher der Piratenfraktion, Uli König:

„Das neue Hochschulgesetz ist gerade einmal zehn Monate alt, noch nicht einmal vollständig in Kraft und schon will man zurück zu alten Ufern. Die Hochschulprofessoren wollen es offensichtlich gar nicht erst probieren, sondern lieber schnell noch eigene Regeln erlassen.

Anstatt sich mehr für die Förderung von Eigenverantwortlichkeit einzusetzen, werden Studierende in Schleswig-Holstein behandelt wie unmündige Kinder. Wir PIRATEN sagen: Ein Studium ist auch da, um Eigenständigkeit und Selbstorganisation zu entwickeln.

Studierende sollten deshalb selbst entscheiden dürfen, ob sie Lehrveranstaltungen besuchen. Manche von ihnen können zu bestimmten Tageszeiten auch einfach nicht, weil sie arbeiten müssen, um ihre Ausbildung zu finanzieren. Manche kümmern sich neben dem Studium um ihre Kinder und können daher nicht immer anwesend sein.

Wenn sich die Hochschulen darum sorgen, dass Lerninhalte nicht vermittelt werden können, weil die Hörsäle leer bleiben, sollten sie nicht auf die Studierenden zeigen, sondern sich an ihre eigene Nase fassen.

Wir PIRATEN fordern, dass Lehrveranstaltungen attraktiver werden müssen. Auch Professoren und Doktoren können eine Fortbildung in moderner Unterrichtsgestaltung machen. Materie spannender zu gestalten und mit der Lebenswirklichkeit der Studierenden zu verknüpfen ist kein Hexenwerk.

Zudem sollte es bereits Alltag sein, dass Lehrveranstaltungen live im Internet gezeigt und auch später noch abrufbar sind. Unsere Hochschulen sollten lieber zukunftsorientiert planen, statt in alten Schubladen nach schlechten Ideen zu kramen.“

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