Wenn Politik verstanden werden will, muss sie sich verständlich ausdrücken!

Der renommierte Gesundheitsökonom und ehemalige Staatssekretär Prof. Dr. Fritz Beske startet in Kooperation mit der Ärztekammer Schleswig-Holstein und dem Landesseniorenrat eine Initiative für Deutliche Sprache in Rundfunk und Fernsehen. Beske schätzt, dass etwa ein Drittel der Bevölkerung aktuelle Beiträge aufgrund von undeutlicher und zu schneller Sprache nicht versteht.

Wolfgang Dudda, sozialpolitischer Sprecher der PIRATEN im Landtag, sagt dazu: „Wir sind Prof. Beske dankbar für die Anregung. Die PIRATEN setzen sich von jeher für Teilhabe und eine inklusive Gesellschaft ein. Eine unserer frühesten Initiativen war der Einsatz von ‚Leichter Sprache‘ in den Veröffentlichungen des Landtags. Die Kampagne für ‚Deutliche Sprache‘ finden wir unterstützenswert, weil sie Menschen zu Gute kommt, die aufgrund eines medizinischen Problems gesellschaftlich benachteiligt sind.

Eingeschränkte Hörfähigkeit ist ein weit verbreitetes Problem – wir reden also nicht über eine kleine Randgruppe, sondern über einen nennenswerten Bevölkerungsanteil. Wir müssen die Medienlandschaft für dieses Problem sensibilisieren und uns vielleicht auch über die Schaffung spezieller Angebote unterhalten.

Hier sind auch die Kostenträger des Gesundheitswesens gefragt. Es gibt technische Hilfsmittel, zum Beispiel spezielle Hörgerätetechnik, die den Betroffenen ihr Verständnisproblem erleichtern. Leider werden viele Kosten von den Krankenkassen nicht übernommen. Besonders Senioren sind in unserer Gesellschaft ohnehin benachteiligt – sie leiden nicht selten unter sozialer Isolation und Einsamkeit. Verständliche Radio- und Fernsehbeiträge können helfen die Lebensqualität alter Menschen zu steigern. Das hat in der Regel auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit.

Auch im politischen Raum müssen wir uns für dieses Thema stark machen – angefangen bei uns selbst. Senioren haben nicht selten ein hohes Interesse an Politik. Der Einsatz von deutlicher Sprache, zum Beispiel in Parlamentsdebatten, ist also auch demokratiefördernd.“

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