Die Abschaffung des 500 Euro-Scheins wird teuer für uns

Ende 2018 soll es keine neuen 500 Euro-Scheine mehr bei den Banken in Europa geben. Das hat jetzt der Rat der EZB bekannt gegeben.

Dazu Uli König von den PIRATEN:  „Wird über die Abschaffung des 500 Euro Scheins gesprochen, sprechen wir automatisch auch über die schleichende Abschaffung des Bargelds – auch wenn die EZB das bestreitet. Nach Ansicht von Experten will die EZB den Leitzins langfristig auf unter Null senken, um die Wirtschaft in Südeuropa anzukurbeln. Und das könnte für uns richtig teuer werden: Der Minus-Leitzins wirkt sich nicht nur auf die Zinsen für griechischen Kredite aus. Jeder Cent, den wir auf der Bank haben, würde dann mit Strafzinsen belegt werden. Um sich vor dem Wertverlust unserer Ersparnisse zu schützen, muss der Bürger die Möglichkeit haben sein Geld abzuheben. Deshalb ist es so wichtig das Bargeld uneingeschränkt zu erhalten. Und deshalb setze ich mich gegen die schleichende Abschaffung des Bargelds, die Abschaffung des 500 Euro Scheins und auch gegen negative Zinsen ein. Der 500 Euro Schein ist ein wichtiges Drohinstrument gegenüber der EZB. Man muss ihn nicht benutzen, aber weiterhin benutzen dürfen.“

Weiterführende Informationen

Foto: by bin im Garten / CC BY-SA 3.0

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3 Kommentare

  • 1
    Christian
    6. Mai 2016 um 12:57 Uhr

    Ich finde die Zielrichtung hier falsch. Bargeld ist wichtig, weil es vor Überwachbarkeit schützt. Und weil Bezahldienstleister (besonders paypal und Kreditkarzenanbieter) oft selvstherrlich (es ist zu befürchten auf Hinterzimmer-Verlangen von Regierungen) unliebsame Gruppen vom Zahlungsverkehr ausschließen(siehe z.B. das Wikileaks-Spendenkonto – hatten zeitweise alle großen Kreditkartenfirmen und Paypal gesperrt).

    Die Fähigkeit von Notenbanken, reale Negativzinsen zu erzeugen, ist hingegen sinnvoll, wenn es sonst weniger Kreditnachfrage als Sparbedürfnis gibt. Im Idealfall geht das (wegen positiver Inflation) auch ohne (nominelle) Negativzinsen.

  • 2
    Nukleus
    8. Mai 2016 um 23:32 Uhr

    Welche demokratische Legitimität hat die EZB? In Europa wurden diverse Institutionen geschaffen, die durch ihre Entscheidungen eine imense Auswirkung auf das Leben der EU Bürger haben (TTIP, CETA, TISA) aber niemals durch Volksabstimmung dazu ermächtigt wurden.
    Es braucht ein neues Manifest für ein demokratisches, transparentes und soziales Europa.
    DiEM25.
    Was die EZB jetzt umsetzt, ist vor vielen Jahren bereits von US- Bankern ersonnen worden.
    Die Abschaffung des Bargelds scheint der einzige Weg aus einer gigantischen Verschuldung der Weltleitwährung US$.
    Europas Bürger müssten sich gemeinsam gegen diesen Streich der EZB massiv zur Wehr setzen. Bürger Europas, empört euch!
    Nachtrag, Quelle: http://www.neopresse.com/finanzsystem/bargeldverbot-die-naechste-phase/

    „Geld ist geprägte Freiheit,“ sagte Fjodor Michailowitsch Dostojewski. Und der im vergangenen Jahr gestorbene Chefökonomen der UBS, Andreas Höfert: „Ein vollelektronisches Geldsystem – völlig transparent, ohne jeglichen Schutz der Privatsphäre bei Transaktionen und mit dem ständigen Risiko einer Enteignung durch den Staat – bedeutet, dass Geld kein privates Eigentum mehr sein wird. Der Weg in die Hölle ist mit guten Absichten gepflastert.“

  • 3
    BuFiPo
    9. Mai 2016 um 08:54 Uhr

    Welchen Sinn diese Maßnahme haben soll, erschließt sich Otto-Normalbürger nicht. Im Gespräch ist ja auch, das kleine Münzgeld im „Cent-Bereich“ abzuschaffen und die Preise entsprechend zu runden.

    Bei der Abschaffung des 500 Euro-Scheines geht es m.E. nicht allein um die Bekämpfung v. Geldwäsche oder Kriminalität (Ein Koffer mit 1 Million Euro in 500er Scheinen wiegt weniger wie in 100er Scheinen), sondern um die Gewinnoptimierung/-maximierung div. Banken.

    Sicher ist es einfach und – vermeintlich – praktisch, wenn man an der Ladentheke bzw. Kasse nur noch seine (im unterschiedlichen Edelmetalldesign) gestaltete Kreditkarte bzw. EC-Karte zücken darf.

    Denn hier liegt es letztendlich dann am Verbraucher, dass er jeden einzelnen Beleg, den er „unterschreibt“ oder ohne Unterschrift ausgedruckt bekommt, sofort auf seine Richtigkeit hin überprüft.

    Der Schaden, der durch virtuelles Geld oder Ersatzwährungen verursacht werden kann – liegt weit höher, als der mit „Falschgeld“.