Seit Anfang des Jahres sind in Schleswig-Holstein mehrere Schafe von einem Raubtier angegriffen und getötet worden, in einem Fall nachweislich von einen Wolf. Seither schlagen die Wogen hoch. Die Piratenfraktion fordert eine Versachlichung der Diskussion auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. Dazu hat sie heute einen Antrag in den Landtag eingereicht.
Die tierschutzpolitische Sprecherin der Piratenfraktion, Angelika Beer, erläutert die angespannte Situation: „Nachdem im März der bereits vierte Wolf in Schleswig-Holstein überfahren worden ist, ein weiterer Wolf im Kreis Herzogtum Lauenburg zwei Schafe getötet und ein Raubtier im Kreis Rendsburg Eckernförde 28 Schafe und Lämmer gerissen hat, wird sich der Agrar- und Umweltausschuss heute erneut mit dem Thema beschäftigen. Weder dem Menschen noch dem Wolf ist damit gedient, wenn wir den Wolf dämonisieren oder romantisieren. Der Wolf ist durch mehrere nationale wie internationale Abkommen streng geschützt. Eine Hatz auf den Wolf kann daher nicht die Lösung sein. Eine Verklärung zum ‚edlen Cousin‘ des Hundes wird ihm eben so wenig gerecht.
Unser Antrag zielt darauf ab den Kontakt zwischen Wolf und Mensch möglichst zu unterbinden. Wölfe sind wilde Tiere mit einer natürlichen Scheu gegenüber dem Menschen. Auf diesem Instinkt setzt unsere Wolfsstrategie. Wir wollen, dass Wölfe die sich in der Nähe von Siedlungen aufhalten gezielt vergrämt werden. Das Anlocken und Füttern von Wölfen wollen wir strikt untersagen. Im Notfall sollen die Behörden anordnen dürfen besonders auffällige, problematische Tiere einzufangen und in menschenleere Regionen oder einen Tierpark zu verbringen.
Da morgen die im Mai 2012 verabschiedete Wolfsrichtlinie ausläuft (gültig bis 30.04.2015), sehen wir jetzt den Zeitpunkt gekommen eine neue Richtlinie auf den Weg zu bringen, die die aktuellen Entwicklungen mit einbezieht. Das Wolfsmanagement braucht eine neue Ausrichtung. Der für die Artenvielfalt so wichtige Wolf eine festen Platz in unserem Land.“
Angelika Beer besucht am 13.5. das Wolfszentrum in Eekholt, um sich mit den dort tätigen Fachleuten zu beraten.
Link zum Antrag der Piratenfraktion:
Antrag der Piratenfraktion
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