So viel Internet, wie die Sicherheit zulässt

In Großbritannien hat sich ein Service [1,2] etabliert, der Strafgefangene an die Kommunikation über das Internet anbindet. E-Mails werden dort ausgedruckt und an die Strafgefangenen weitergegeben.

Dieser für die Versender kostenpflichtige Service (35 pence pro Mail, entspricht 44 Eurocent) ist günstiger als Briefpost und natürlich auch schneller. Gerade die für die Resozialisierung besonders wichtigen familiären Bindungen können so aufrechterhalten werden. Eine vorgeschaltete Software sorgt dafür, dass E-Mails mit konspirativen Inhalten herausgefiltert werden. Ein Verlust an Sicherheit ist also damit nicht verbunden.

Piraten fordern, dass Strafgefangenen in Schleswig-Holstein die Kommunikation per E-Mail ermöglicht wird. Im 21. Jahrhundert dürfen Gefängnisse digital nicht im 20. Jahrhundert verharren. Mit dem Satz „So viel Internet, wie die Sicherheit zulässt“ ermuntert der innenpolitische Sprecher der Piratenfraktion, Wolfgang Dudda, die Landesregierung dazu, das englische Vorbild im Wege eines Projektes zu testen.

Eine mehrjährige Haft unter Ausschluss jeglicher Nutzung elektronischer Medien ist für die Resozialisierung der Inhaftierten kontraproduktiv. Sie müssen im Anschluss an die Haft in einer Gesellschaft bestehen, die den Umgang mit Computern als selbstverständlich voraussetzt.

Hintergrund:
[1] http://emap.prison-technology-services.com
[2] http://emap.prison-technology-services.com/how_it_works.cfm

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1 Kommentar

  • 1
    Rainer
    23. November 2014 um 19:06 Uhr

    Schnapsidee!