Bei strahlendem Sonnenschein gibt es Licht und Schatten

Zum Bericht über die Abschaffung von Schulnoten in der Grundschule bzw. der Gemeinschaftsschule und dem Wegfall der Schulübergangsempfehlung, der heute in den Kieler Nachrichten zu lesen war, nimmt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Piratenfraktion, Angelika Beer, kurz Stellung:

„Wir haben gerade herrliches Sommerwetter in Schleswig-Holstein und die Nachricht daher zunächst einmal mit sonnigem Gemüt aufgenommen. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Die Regelung, dass künftig alle Zeugnisse in Berichtsform zu erteilen sind, wurde bereits angekündigt und schon damals von den Piraten als grundsätzlich richtig eingestuft. Dass die drittelparitätisch besetzte Schulkonferenz im Sinne einer autonomen Schule anders lautende Beschlüsse fassen kann, halten wir nicht für zielführend. Wir glauben: Die Berichtszeugnisse mögen für manche anfangs ungewohnt sein, die Schulen aber, die schon länger mit den Berichtszeugnissen, die sehr wohl auch Skalierungen enthalten, arbeiten, konnten Schüler und Eltern ganz überwiegend überzeugen. Das ist eine gute Sache. Allerdings muss diese Entscheidung mit den Betroffenen ausführlich diskutiert werden.

Was den Wegfall der Schulübergangsempfehlung angeht sind wir, wie übrigens alle Schulexperten in den unterschiedlichsten Organisationen auch, durchaus anderer Ansicht. An den Gymnasien fehlen Mittel, um schwächere Schüler zu fördern. Aus unserer Sicht gibt es keine „schlechten“ Grundschüler, welche manche Oppositionsfraktion im Land meint identifizieren zu können. Es gibt Schüler mit unterschiedlichem Förderbedarf und unsere Schulen sind allesamt noch nicht ausreichend dafür gerüstet, dieser Heterogenität gerecht zu werden. Auch um eine flächendeckend inklusive Beschulung zu ermöglichen, müssen ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen. Wenn dies nicht geschieht, ist vorprogrammiert,dass Schüler, die aus falschem Ehrgeiz diese Schulform besuchen müssen, nicht nur keine schöne Schulzeit haben, sondern auch den Lernfortschritt der anderen hemmen.

Mit etwas Dialog hätte dies so nicht entschieden werden müssen. Wir wollen auch die Experten aus Berufung, die Pädagogen, in die Pflicht nehmen und ihren Rat zu jedem einzelnen Schüler ernst nehmen. Diese Arbeit endet nicht mit der Zeugniserteilung.“

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1 Kommentar

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    Anonymous
    25. Juli 2014 um 15:28 Uhr

    Ich fände es besser, wenn die Art der Beurteilung schlicht der Schulkonferenz überlassen bliebe. Da braucht es keinen Besserwisser oder Zwangsbeglücker, der die Betroffenen bevormundet.

    Gymnasien sollten entsprechend das Recht erhalten, Eingangstests durchzuführen.

    Schul“politik“ sollte jedenfalls verboten werden.