Urheberrecht behindert Arbeit der Hochschulen

Der Bildungsausschuss hat in seiner heutigen Sitzung einstimmig beschlossen, die Landesregierung darum zu bitten, sich in der Kultusministerkonferenz (KMK) für weitere Verhandlungen mit der VG Wort einzusetzen. Hintergrund ist die neue Rahmenvereinbarung zur Einzelabgabe von digitalen Lehrmaterialien an Hochschulen. Dazu der hochschulpolitische Sprecher der Piratenfraktion, Uli König:

„Ich freue mich, dass der Bildungsausschuss hier geschlossen ein Zeichen setzt. Hochschulen brauchen keine unsinnigen und bürokratischen Mehraufgaben.

Die geplante Einzelabgabe der Hochschulen an die VG Wort zeigt, dass das aktuelle Urheberrecht völlig an der Realität vorbei geht. Es übervorteilt die Urheber und behindert wissenschaftliche Forschung.
Als Folge werden die Hochschulen in Schleswig-Holstein alle Vorlesungsunterlagen, die bisher im Internet verfügbar waren, aus dem Netz entfernen.

Papiersparende digitale Kopien wird es in Zukunft nur noch unter der Hand geben. Dafür werden Unterlagen zu Lasten der Umwelt wieder in rauen Mengen ausgedruckt und abgeheftet. Denn das Ausdrucken von Vorlesungsskripten mit Zitaten auf Papier ist weiterhin erlaubt. Nur die digitale Weitergabe – z.B. in Form eines PDFs – stellt ab dem kommenden Jahr ein Problem dar. Das ist ein Rückfall ins analoge Zeitalter. Das Studium im Jahre 2017 hatten wir PIRATEN uns moderner vorgestellt.

Die USA zeigen, dass die Fair-Use-Regelung, wonach Lehrmaterialien zu Bildungszwecken frei verwendbar sind, funktioniert. Eine Regelung auf dieser Grundlage im deutschen Urhebergesetz würde das Problem deutlich entschärfen.“

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