Einheitslehrer gibt es in Schleswig-Holstein nicht

Zur Pressekonferenz des BAK zum Lehrkräftebildungsgesetz sagen der
hochschulpolitische Sprecher der Piratenfraktion, Uli König und der
bildungspolitische Sprecher, Sven Krumbeck:

Sven Krumbeck: „Wir freuen und über den Beitrag des BAK zum
Lehrkräftebildungsgesetz in Schleswig-Holstein, wie wir alle interessierten und
konstruktiven Hinweise ernst nehmen und überprüfen. Allerdings gefällt uns der
Gebrauch des Begriffs „Einheitslehrer“ nicht. Als Stück Kampfrhetorik aus den
letzten Jahrzehnten geht er an der Schulwirklichkeit mit Grundschulen,
Gemeinschaftsschulen und Gymnasien, einem Sonderschullehramt und den
Lehrämtern an Beruflichen Schulen vorbei.“

Uli König: „Wir wissen aus verschiedenen wissenschaftlichen Studien, dass die
fachliche Kompetenz der Lehrkräfte über die Unterrichtsqualität entscheidet. Das
wollen wir nicht vernachlässigen, sondern genau das ist die Herausforderung:
Fachlichkeit und pädagogische Kompetenzen so zu vermitteln und zu verbinden,
dass am Ende eine Gruppe besonders profitiert: die der Schülerinnen und Schüler.

Die Sekundarstufenlehrer sollen und werden keine „Alleskönner sein“. Sie sollen
durch ihre Ausbildung aber sehr wohl in die Lage versetzt werden, die Schülerinnen
und Schüler an Gymnasien und an Gemeinschaftsschulen zum Abitur zu führen.
Schlecht ausgebildete ‚Einheitslehrer‘ soll und wird es in Schleswig-Holstein nach
dem parlamentarischen Verfahren mit uns nicht geben.“

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2 Kommentare

  • 1
    Sebastian Klingenberg
    28. Mai 2014 um 09:19 Uhr

    Für das Fach Musik hat die Neustrukturierung allerdings fatale Konsequenzen: da es keinen Sek 1-Studiengang Musik in Flensburg mehr geben soll, wird der Studiengang an die Musikhochschule Lübeck verlegt, an der die Studierenden gemeinsam mit den Sek2-Absolventen ausgebildet werden. Das wirklich unüberwindliche Problem dabei ist aber, dass die Studierenden 2. Fach oder Erziehungswissenschaft in Lübeck gar nicht studieren können und als nach Flensburg oder Hamburg pendeln müssen! Wer wird das tun, wenn man in anderen Bundesländern alles an einem Ort studieren kann? Die Neustrukturierung bedeutet also für das Fach Musik, dass es praktisch keinen Nachwuchs für die Gemeinschaftsschulen mehr geben wird. Nehmen Sie das einfach in Kauf?
    Sebastian Klingenberg, Kiel

    • 2
      Iris Haulsen
      11. Juni 2014 um 11:12 Uhr

      Hallo Sebastian, tatsächlich haben wir zum Thema „Musikunterricht“ verschiedene Initiativen auf den Weg gebracht und das Problem der ‚Zentralisierung‘ in Lübeck im Zuge des Lehrerbildungsgesetzes und die Konsequenzen erkannt. Wir haben gezielt dazu schon Gespräche geführt. Dass das Fach Musik gerade an der Universität Flensburg keine Rolle spielen soll ist auch angesichts der großen Chancen für die Inklusion, die das Fach Musik birgt, nicht plausibel. Diese Einsicht wird bei uns Berücksichtigung finden. (dazu: http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl18/drucks/1900/drucksache-18-1904.pdf)