Ballon-Wettbewerb fiel aus: Ein Gewinn für unsere Meere!

Wir sind erleichtert darüber, dass der für den Tag der offenen Tür geplante Ballon-Wettbewerb am Landtag aufgrund des ablandigen Windes – und auch auf unser Betreiben hin – abgesagt worden ist. Auf das Problem aufmerksam gemacht hatte uns die Schutzstation Wattenmeer, die sich verwundert darüber zeigte, dass die Landespolitik die Menschen auffordert auf Plastiktüten zu verzichten, während am Landtag Luftballons in die Umwelt entlassen werden sollten.

ballons-LTSH-2 „Wir haben nicht jede der geplanten Einzelaktionen zum Tag der offenen Tür im Blick gehabt und ich bin der Schutzstation Wattenmeer daher umso dankbarer für den wichtigen Hinweis“ sagt die umweltpolitische Sprecherin der Piratenfraktion, Angelika Beer. „Heute bin ich erst mal erleichtert, dass wegen des ablandigen Windes gestern keine Ballons aufgestiegen sind. Denn ganz unabhängig von der Windrichtung ist die Gefahr einer Wasserlandung einfach zu groß, als dass man in Schleswig-Holstein überhaupt Ballons steigen lassen sollte. Das machen insbesondere Ballon-Überreste deutlich, die bis zu 800 Kilometer von ihrem Startpunkt entfernt gefunden werden.“

Soll das bedeuten, dass die Piraten Gas gefüllte Ballons ganz verbieten wollen, fragten Landtags-Besucher am Tag der offenen Tür.

„Nein“ antwortet Angelika Beer. „Die Ballons an sich sind ja nicht das Problem. Es ist das Gummi, aus dem die Ballons hergestellt werden. Selbst die vermeintlich umweltfreundlichen Ballons, die aus Naturkautschuk hergestellt werden, enthalten Stabilisatoren. Diese Ballons zersetzen sich allenfalls im Komposthaufen, wo die Verrottungswärme sowie im Boden lebenden Organismen den Zerfall vorantreiben. Allerdings dauert es auch hier Jahre, bis die Überreste vollständig verschwunden sind. Im Meer fehlt leider beides. Sowohl die Wärme von über 60 Grad als auch die Bodenorganismen. Was wir daher benötigen um Meeresbewohner wie Seevögel, Schildkröten und Delfine besser zu schützen, sind neue Materialien. Zum Beispiel Kunststoffe, die sich in Salzlauge auflösen.“

Woher sollen solche Materialien kommen?

„Unter anderem zur Klärung dieser Frage haben wir im letzten Jahr die Umweltpartnerschaft mit dem Handel vorgeschlagen. Denn solange die Unternehmen, die all diese Materialien herstellen, nicht reagieren, wird sich an dem Problem nicht viel ändern und langfristig würde es dann tatsächlich auf ein Verbot hinauslaufen. Es gibt aber positive Gegenbeispiele. Lego richtet gerade ein Labor ein, das umweltfreundliches Plastik entwickeln soll. Genau solche Initiativen erwarte ich auch von den Ballonherstellern. In ihrem eigenen Interesse.“

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