Der Schmerz ist der große Lehrer der Menschen

Zur Vorstellung der Kriminalitätsstatistik 2014 durch den neuen schleswig-holsteinischen Innenminister Stefan Studt erklärt der innenpolitische Sprecher der Piratenfraktion, Wolfgang Dudda:

„Nicht nur auf den ersten Blick sehen die Zahlen insgesamt ziemlich ordentlich aus. Insbesondere die erneut etwas gestiegene Aufklärungsquote zeigt, dass die Beamtinnen und Beamten der Polizei und der übrigen Strafverfolgungsbehörden tagtäglich gute und wertvolle Arbeit leisten.

Besonderen Phänomenen wird in Schleswig-Holstein augenscheinlich auch besondere Aufmerksamkeit zuteil. Das ist gut, unabhängig davon, ob es sich um die rasant steigenden Wohnungseinbrüche oder Betrug über das Internet handelt. Denn, das weiß der Innenminister sicher, darum handelt es sich beim so genannten ‚Cybercrime‘. Für die Bürgerinnen und Bürger und für das Gesetz ist es gleich, ob es sich um einen Phishing-Versuch übers Netz oder um eine Postwurfsendung mit Kaffeefahrten für überteuerte Heizdecken handelt. Letztlich sind trotz der Anstrengungen des Innenministers aber speziell in diesem Bereich immer noch zu wenige und nicht ausreichend ausgebildete Beamte im Einsatz. Das ist so, als wolle man mit dem aus dem Fernsehen bekannten ‚Großstadtrevier‘ in ganz Hamburg das Verbrechen bekämpfen. Das kann natürlich nicht funktionieren.

Die im letzten Jahr außergewöhnlich stark gestiegenen Brandstiftungen, die immer häufiger Hinweise bei den Wohnungseinbrüchen durch Geschädigte, die steigenden Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht durch Flüchtlinge, die sich mit den europäischen Gesetzen nicht so gut auskenenn, die Betrugsversuche übers Internet ergeben in Summe eine stark steigende Belastung für die Beamtinnen und Beamten. Unter diesem Gesichtspunkt sind Stellenstreichungen bzw. strukturelle Veränderungen, die letztendlich weniger Personal bedeuten, nicht nachvollziehbar. Aber wie heißt es so klug: Der Schmerz ist der große Lehrer der Menschen. Hoffen wir, dass die Landesregierung rechtzeitig lernt, dass ihre Ideen da nicht der Weisheit letzter Schluss sind und die Schmerzen nicht zu groß werden.“

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