Da ist noch viel Musik drin

Im Jahr der kulturellen Bildung beschäftigt sich der bildungspolitische Sprecher der Piratenfraktion, Sven Krumbeck damit, den Bereich der ästhetischen Fächer genauer unter die Lupe zu nehmen. Die jüngste Anfrage zum „Mangelfach Musik“ fördert hier bestürzende Fakten zu Tage.

„Zum einen gesteht die Landesregierung ein, dass die Ermittlung des Unterrichtsfehls nicht in ihrem Interesse liegt, weil der Aufwand zu groß sei“, moniert Sven Krumbeck das Desinteresse der Landesregierung an der tatsächlichen Unterrichtssituation.

Dieses Nichterheben des Unterrichtsfehls für den Unterricht insgesamt sei bildungspolitisch falsch, weil Schüler, Eltern, Lehrer und Schulleitungen ohnehin genau wüssten, wie groß der strukturelle Mangel sei. „Die ästhetischen Fächer sind mir aber besonders wichtig, weil ihre tatsächliche Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung nach wie vor unzureichend gewürdigt wird.“, so Krumbeck.

Abgesehen davon, dass die Landesregierung keine Ahnung vom strukturellen Fehl an Unterrichtsstunden und vom Fachlehrerbedarf hat, räumt sie doch ein, dass Musik mindestens für Grund-und Hauptschulen bzw. die Lehrer an Realschulen als Mangelfach festgelegt wurde. Übertragen auf unsere Schullandschaft kennen wir also die hervorstechenden Mangelbereiche. Dennoch gäbe es keine Pläne, hier Abhilfe zu schaffen. So werden keine Anstrengungen unternommen, die eigenen Kenntnisse über Programm zum Seiten- und Quereinstieg aufzufrischen oder den Status quo spürbar zu verbessern. Die Einstellungssituation und die vorhergehende Nachwuchswerbung werden dem Zufall überlassen.

Sven Kurmbeck: „Ich bin enttäuscht, dass sich das Jahr der kulturellen Bildung mehr und mehr als Marketing-Gag entpuppt. Ich hätte mir mehr Engagement in diesem Bereich gewünscht. Das Kasperletheater auf der anstehenden Kieler Woche verspricht mehr Ernsthaftigkeit.“

Auch in Bezug auf das Lehrerbildungsgesetz ergäbe sich weiter Diskussionsbedarf. Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Ausbildung SK I in Lübeck zentralisiert werden solle. Das werde zu einer weiteren Verschärfung der Mangelsituation führen. „Das Problem ist von unterschiedlichen Seiten an uns heran getragen worden. Wir nehmen die Anregungen sehr ernst und halten es für mehr als plausibel, dass das Fach Musik, welches enorme Möglichkeiten für die Kompetenzen im Bereich Inklusion bietet, auch an der Universität Flensburg ein Zuhause haben muss“, so Sven Krumbeck.

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