Wir brauchen keinen Gottesbezug in unserer Verfassung

Zur Diskussion über die Aufnahme eines ‚Gottesbezugs‘ in die schleswig-holsteinische Landesverfassung erklärte für die Piratenfraktion der Abgeordnete Dr. Patrick Breyer, Mitglied im Sonderausschuss Verfassungsreform:

,,Die Piratenfraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag ist gegen die Aufnahme eines Gottesbezugs in die Landesverfassung. Die Trennung von Staat und Kirche ist aus guten Gründen tief in unserem Land verwurzelt. Das Land Schleswig-Holstein will und soll die unterschiedlichen religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen der Menschen anerkennen und berücksichtigen. Auch unsere zukünftige Verfassung soll niemanden von vornherein ausgrenzen. Am Anfang einer Verfassung sollte auf keinen Fall eine Formulierung stehen, die nicht von allen getragen wird. Wir brauchen keinen Gottesbezug in unserer Verfassung. Staat und Kirche müssen klarer voneinander getrennt werden, nicht noch enger miteinander verwoben werden.“

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1 Kommentar

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    Frank Paul
    28. August 2014 um 09:20 Uhr

    „Die Trennung von Staat und Kirche ist aus guten Gründen tief in unserem Land verwurzelt.“ Das wäre zu wünschen, ist aber nicht: Kirchensteuer wird von den staatlichen Stellen eingetrieben, an den Schulen gibt es Religionsunterricht (Philosophie etc. wäre ok), Kindergärten und Krankenhäuser werden in großer Anzahl von Kirchen betrieben und staatlich bezuschusst, in den Standesämter registrierte Zwangsmitgliedschaft von Konfessionszugehörigkeiten und und und.

    Selbst wenn 60% der SH-Bevölkerung noch in den Kirchen Mitglieder sind, was soll das denn heißen? Wie groß ist der Anteil der Gläubigen und wie groß ist der Anteil derjenigen, die überhaupt noch zur Kirche gehen? Aus Trägheit nicht auszutreten ist wohl die übliche Situation.

    Ich habe mich jedoch nicht vor irgendeinem Gott zu verantworten. Also hat der Gotteszusatz in der Verfassung nichts zu suchen.