Piraten fordern sofortige Aussetzung der Optionspflicht

Das deutsche Staatsbürgerschaftsrecht zwingt Kinder ausländischer Eltern, die zu­sätzlich zu einer ausländischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft erworben ha­ben, sich ab dem 18. Geburtstag für eine Staatsangehörigkeit zu entscheiden. Seit 2013 wird die sogenannte Optionspflicht nach und nach wirksam – vom drohenden Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit sind bis zu 40.000 Kinder jährlich betrof­fen. Die große Koalition im Bund hat beschlossen, die Optionspflicht abzuschaffen. Die Piratenfraktionen in Schleswig-Holstein und Berlin bringen Anträge ins Plenum ein, sie schon jetzt auf Landesebene auszusetzen.

Hierzu sagen Fabio Reinhardt (integrationspolitischer Sprecher der Piratenfraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin) und Angelika Beer (migrationspolitische Sprecherin der Piratenfraktion im Landtag Schleswig-Holstein):

„Wir fordern eine sofortige Aussetzung der Optionspflicht. Die Bundesländer sollten im Vorgriff auf die bundesgesetzliche Regelung dafür Sorge tragen, dass in der Zwi­schenzeit die deutsche Staatsangehörigkeit nicht mehr aufgrund der Optionsrege­lung verloren geht. Sich für eine Staatsbürgerschaft entscheiden zu müssen, ist nicht mehr zeitgemäß und unterstellt den Betroffenen eine grundsätzliche Illoyalität. Die Entscheidung der großen Koalition, die Optionspflicht abzuschaffen, ist halbherzig, aber richtig. Nur wann dies umgesetzt wird, ist fraglich. In der Zwischenzeit werden weiterhin tausende Menschen zur Entscheidung gezwungen. Dieser Zustand sollte dringend beendet werden.“

Antrag der Piratenfraktion Berlin vom 14.01.2014: Schluss mit dem Generalverdacht – Aussetzung des Optionszwangs jetzt! http://www.parlament-berlin.de/ados/17/IIIPlen/vorgang/d17-1393.pdf

Antrag der Piratenfraktion Schleswig-Holstein: Schluss mit dem Generalverdacht – Aussetzung des Optionszwangs jetzt! https://docs.piratenfraktion-sh.de/share/s/hW91-mJdSZ2RyIjdoKFX0Q

, , , , , , , 1 Kommentar

1 Kommentar

  • 1
    Leon
    17. Januar 2014 um 13:13 Uhr

    Toll, dass ihr euch für gegen diese unmenschliche und unnötige Pflicht einsetzt einsetzt. Ich selbst kenne mehrere Betroffene Jugendliche, die davon betroffen sind und hoffe, dass diese durch ihr Antrag diese Entscheidung nicht mehr treffen müssen!