Angelika Beer: Verwilderte Katzen kastrieren sich nicht von selbst

Das Land muss wegen der immer größer werdenden Katzenpopulation in Schleswig-Holstein aktiv werden. „Wir fordern die Landesregierung auf, die landesweite Kastration von Katzen finanziell zu ermöglichen.“ erklärt Angelika Beer, umweltpolitische Sprecherin der Piratenfraktion. „Ein erster Schritt zur Umsetzung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Entlastung der Tierheime ist die Kastration zur Reduktion des Anwachsens der Population.“

An einem Runden Tisch „Katzenplage“[1] der Piraten mit Tierschutzvereinen, den Tierärzten und dem Landesjagdverband zu diesem Thema ist klar geworden, dass die Entwicklung der Katzenpopulation auch aus Tierschutzgründen ein konsequentes Handeln erfordert. „Es ist natürlich zu begrüßen, dass die Landesregierung über die Vorteile der Kastration aufklären möchte, doch die ca. 75.000 verwilderten Katzen kastrieren sich nicht von selbst.“ erläutert die Abgeordnete Beer weiter. Man dürfe dabei nicht vergessen, dass die große Dichte der Katzen auch zu einer stärkeren und schnelleren Verbreitung von Krankheiten und damit zu mehr Leid für die Tiere führe.

„Auch den finanziell schwachen und schwächsten Mitgliedern unserer Gesellschaft hilft ein Faltblatt alleine nicht weiter, wenn ihnen das Geld für die teure Kastration fehlt.“ so Beer. Der Kreis Nordfriesland bezuschusst in Zusammenarbeit mit den Tierärzten aus eigenen Mitteln jetzt im dritten Jahr die Kastration von Katzen. Trotz einer relativ geringen Investition von 14.000 € zeigen sich schon erste Erfolge in den Tierheimen, bei denen die Anzahl der abgegebenen Katzen entgegen dem Landestrend zurückging. „Leider will die Landesregierung dieses Pilotprojekt offenbar nicht aufnehmen und landesweit fördern.“

Die Kosten für die Kastration von Katzen sind auch deshalb so hoch, weil es Tierärzten gesetzlich verboten ist, auf ihre Gebühren zu verzichten – auch wenn sie es wollen. „Was spricht denn in der Sache dagegen, dies jedenfalls für Tierheime und Tierschutzvereine zu verändern?“ fragten sich die Teilnehmer des Runden Tisches.

Angelika Beer fordert den zuständigen Minister Dr. Robert Habeck auf, sich des Problems endlich anzunehmen. Beer unterstreicht: „Tierschutz ist ein hohes Gut und hat seit Kurzem Verfassungsrang in Schleswig-Holstein – das gilt auch für Katzen. Dementsprechend verlangen wir vom MELUR unverzügliches Handeln.“

[1] Ergebnisprotokoll des Runden Tisches:
https://www.piratenfraktion-sh.de/runder-tisch-zum-thema-katzenproblematik/

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