Wolfgang Dudda: Gerechtigkeitslücke für Vergewaltigungsopfer schließen

Der Piratenabgeordnete Wolfgang Dudda möchte dazu beitragen, eine Gerechtigkeitslücke zu schließen. 2012 gab es in Schleswig-Holstein 326 Vergewaltigungsopfer [Quelle: Kriminalstatistik Innenministerium]. „Diese Opfer von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind nach der Tat häufig derartig traumatisiert, dass sie sich nicht in der Lage sehen, die Tat unmittelbar anzuzeigen. Wenn sie ausreichend seelisch stabilisiert sind, um die Tat anzuzeigen, ergibt sich für sie regelmäßig das Problem, dass objektive Beweismittel zur Unterstützung ihrer Aussage fehlen. Das soll sich ändern“, so MdL Dudda: „Ob die Gerechtigkeitslücke für Vergewaltigungsopfer damit tatsächlich geschlossen werden kann, wird man sehen, wenn das Verfahren erprobt ist. In Bremen wird das Verfahren seit einem Jahr angewendet. Schleswig-Holstein könnte sich hier als erstes Flächenland in der Bundesrepublik anschließen.“

Künftig sollen Vergewaltigungsopfer flächendeckend nach der Tat Spuren (DNA, Sperma, interne und externe Verletzungsspuren) in Krankenhäusern durch geschulte Ärzte anonym sichern lassen können, erklärt der Sozialpolitische Sprecher der Piratenfraktion: „Diese gesicherten Spuren sollen bei der Rechtsmedizin in geeigneter Weise chiffriert aufbewahrt werden. Der zu der gesicherten Spur gehörende Chiffre soll nur durch das Opfer selbst aufgelöst werden können.“

Mit dem jetzt eingebrachten Antrag trägt die Piratenfraktion einem bereits seit langem in der Frauenberatungs-Szene bestehendem Wunsch Rechnung. Der Antrag wurde mit Frauenberatungszentren, medizinischen Fachleuten und Fachleuten der Polizei aus dem Bereich Sexualdelikte diskutiert, betont MdL Dudda: „Die Überlegungen der genannten Fachleute sind in unseren Antrag eingeflossen.“

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