Patrick Breyer: Erinnerung an die Geschwister Scholl

Zum 70. Jahrestag der Hinrichtung der Geschwister Scholl und von Christoph Probst am 22. Februar 1943 erklärt der Abgeordnete der Piratenpartei Patrick Breyer:

„Der mutige und selbstlose Widerstand der Mitglieder der ‚Weißen Rose‘ gegen den nationalsozialistischen Terrorstaat bleibt Mahnung an uns, Zivilcourage zu zeigen, wo Menschlichkeit und Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Heute ist dies im Inland der Fall, wo Gewalt oder Hass gegen anders Aussehende oder anders Denkende gerichtet wird. Im Ausland werden Menschenrechte beispielsweise verletzt, wo die Todesstrafe vollstreckt wird, wo Zivilisten ohne gerichtliches Verfahren mit Drohnen oder Raketen getötet werden, wo Ausnahmegerichte existieren oder eine zeitlich unbegrenzte Inhaftierung von Menschen ohne Anklage praktiziert wird. Die studentischen Widerstandskämpfer der Weißen Rose stellten klar, dass jeder von uns in der Lage und dazu verpflichtet ist, etwas gegen solche Taten zu unternehmen. Es gibt beispielsweise viele Bündnisse und Vereine, in denen man sich für die Menschenrechte engagieren kann.

Zu Herzen nehmen sollten wir uns auch, dass Hans Scholl, Alexander Schmorell, Christoph Probst, Sophie Scholl, Willi Graf und Professor Kurt Huber zur Überwindung des totalitären Nationalsozialismus eine ‚großzügige Zusammenarbeit der europäischen Völker‘ forderten. ‚Freiheit der Rede, Freiheit des Bekenntnisses, Schutz des einzelnen Bürgers vor der Willkür verbrecherischer Gewaltstaaten, das sind die Grundlagen des neuen Europa.‘ Dieses Bekenntnis zur Freiheit jedes Menschen und zum Schutz vor Gewalt dürfen wir auch in einem demokratischen und vereinten Europa niemals aus den Augen verlieren.“

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